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Musik

Konzertbericht Loudfest

Die Vorfreude auf das Loudfest hielt schon lange an – wurde jedoch gleich zu Beginn von diesem Schild etwas getrübt:

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Heisst also übersetzt: Heute kaufst du Drinks und Food nur bei uns. In Anbetracht des sehr fairen Ticketpreises eigentlich noch nachvollziehbar, solange der Nachschub geregelt ist. Doch dazu später mehr.
Kurz vor 4 eröffnete Jonny Two Bags das Loudfest. Das Solo-Projekt des Social Distortions Gitarristen Jonny bestand eben aus ihm selber an der akustischen Gitarre und seinen zwei „Bags“ an der E-Gitarre und an der Orgel.

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Der Sound war nicht nur ein idealer Start in den Abend sondern wäre auch der perfekte Soundtrack für eine längere Fahrt auf einem einsamen Highway.

Für Roadtrips waren wir heute aber nicht hier. Es ging um Punkrock. Den konnte leider Jessica Hernandez noch weniger bieten. Der Sound war zwar cool, passte aber offenbar den Wenigsten. Die Raucherterrasse war um einiges besser besetzt, als der Konzertsaal.

Das änderte sich aber schlagartig mit den Masked Intruders. Die 4 Jungs aus Wisconsin waren mit farbigen Skimasken aus der Pussy Riot Kollektion ausgestattet. Passend dazu waren die Chucks und Instrumente in derselben Farbe.

Wikipedia bezeichnet ihren Sound als „Melodycore“…. für mich tönts wie High-School-Punk-Rock. Aber hört selbst:

Wer sich wirklich unter den Skimasken versteckt, weiss übrigens niemand so genau. War aber in dem Moment auch nicht so wichtig. Die Masked Intruders haben den Abend definitiv lanciert. Die Luft roch langsam bier- und schweissgetränkt. Gute Voraussetzungen für die nächste Band: Teenage Bottlerocket. Sie nahmen es mit dem Punk Rock noch etwas ernster und hatten bei ihren Gitarrenverstärkern die lauten Töne gleich fest einprogrammiert und machten so richtig Laune.

Mittlerweile war der Durchschnittsbierpegel im Publikum soweit angestiegen, dass auch schon die billigsten Stimmungstricks prima funktionierten. Einfach schön! Genau so habe ich mir den Abend vorgestellt.

Kurz vor 8 war dann der heimliche Favorit des Abends an der Reihe. Wer heute vor allemwegen Off with their Heads gekommen war, durfte sich mit Fug und Recht als „Hip“, „Inn“ und „Kenner“ bezeichnen. Der Legende nach soll nämlich der Sänger Ryan Young mit Scherben gegurgelt haben, damit er diese spezielle Stimme bekommen hat.

Die spezielle Stimme ging leider etwas unter. Der Sound war am Anfang etwas unklar. Der  zweite Song hätte jedenfalls so tönen sollen:

Und dann kam es, wie es kommen musste: Die meisten Leute hatten Hunger. Wie gesagt, war Verpflegung ausserhalb des Komplex nicht erlaubt. Dummerweise waren aber im Komplex schon vor  20 Uhr  alle „coolen Sachen“ ausverkauft. Man konnte noch wählen zwischen Vegi-Nuggets, Würsten ohne Brot, Veganen Muffins, Tiefkühlpizza oder Burger. Für die letzten zwei Optionen musste man aber fast eine Stunde anstehen. Das war auch der Grund, warum ich fast das ganze Konzert der Peacocks verpasst habe… Wenn alle, die vor und hinter mir in der Schlange standen, ihre ausgesprochenen Drohungen wahr gemacht hätten, wäre mindestens 1 Wasserwerfer der Stapo nötig gewesen, um die Leute wieder unter Kontrolle zu bringen….

Dass kurze Zeit später ein Wiedereintritt plötzlich doch erlaubt war, weil einige Leute schlicht und einfach einen Bancomanten zum Geld abheben benötigten, machte die Stimmung auch nicht unbedingt besser.

Aber zum Glück hatten wir alle ja noch einen Headliner zu Gute. Social Distortion feiern gerade ihr 25 Jahr Jubiläum und machen einen der wenigen Europastopps in Zürich. Alle Besucher, die vorher den ganzen Abend irgendwo „herumeierten“ zwängten sich nun vor die Bühne. Man freute sich zwar auf die Band, mochte sich aber zu Beginn  nicht mehr so richtig bewegen. Im Extremfall hatte man nämlich schon 6 Stunden Konzert (und eine Tiefkühlpizza) in den Gelenken.

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Story of My Life hat dann aber nicht nur die Gelenke sondern auch gleich die Stimmbänder des Publikums geölt und die letzten Reserven wurden bis zum Ende des Gigs mobilisiert.

Social Distortion lieferten eine tolle Show ab und bestätigten wieder mal die Aussage „Old but Gold“. Danach war das Verlassen des Komplex endlich wieder offiziell erlaubt. Das machten dann auch die meisten – sichtlich glücklich….und vielleicht ein bisschen hungrig 😉

Märä

Stieg einst von den hohen Glarner Bergen herunter in die Häuserschluchten Zürichs, um sich todesmutig in die Konzert-Locations in der Umgebung zu stürzen. Was dabei alles so passiert, liest man jeweils hier auf Bonz.ch. Ausserdem hört man mich ab und zu beim besten Radiosender der Welt: toxic.fm!

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