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Fotoreisen, Fotoweisen

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Die Fotografie fasziniert mich seit Kindstagen. Mit Wehmut denke ich an die sonntäglichen Fotonachmittage im kleinen familiären Kreis zurück. Die Verwandten brachten gleich stapelweise ihre meist ledernen Alben mit, gut sortiert und mit knappen Legenden versehen. Bei Kaffee und Kuchen wurde stundenlang gezeigt, geblättert und kommentiert. Exklusive Schnappschüsse von Reisen, in damals noch exotische Länder; Perspektiven auf selten bis nie Gesehenes.
Tempi passati! Fast alles hat sich verändert, doch geblieben ist die Passion, denn noch immer präsentieren wir uns gegenseitig das Festgehaltene, wahrscheinlich gar mehr als jemals zuvor. Wo? Ãœberall und jederzeit, doch vor Allem auf den entsprechenden Plattformen im Internet, also auf Bildschirmen. Die Eindrücke haben sich vervielfacht – die Geschichten haben sich verdichtet. Nicht nur Tante Esther und Onkel Wendolin waren auf Kuba, sondern mittlerweile auch Leute aus der Bekanntschaft, wie Daria und Serafin (Hochzeitsreise), Claudette oder Klaus (ich meinerseits war diesen Januar dort, auf den fotografischen Spuren der Vorausgereisten sozusagen): Parallelgeschichten/Parallelansichten und doch individuell, einzigartig und erzählenswert.
Bei all dieser Bebilderung verspüre ich – und mit mir gewiss auch viele Andere – das Bedürfnis die Fotografien, zumal die wirklich besonderen, zurückzuholen. Das heisst, tatsächlich wieder greifbar zu machen, diese wortwörtlich in die Hand nehmen zu können, sei's in Form eines klassischen Albums, eines Fotobuches, als Kalender oder als Grossdruck. Der Möglichkeiten gibt es unzählige, also nicht nur die klassischen, wie ein Besuch auf colorfotoservice zeigt, sondern auch solche, die einem nicht auf Anhieb in den Sinn kommen. Tante Esther zum Beispiel wird gerührt sein und sich freuen, über die Uhr mit dem kubanischen Bildmotiv – meinem eigenen Reiseschnappschuss – der unverkennbar auf den ihrigen verweist. Was damals war, ist nach wie vor aktuell: Die gemeinschaftsstiftende Kraft der Fotografie!-

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