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Konsumkolumne

Der Zufall wollte es, dass mich mein Weg letzthin an einer Filiale einem Ableger des auf diesem Blog oftmals gescholtenen Kaffeehauskonzerns vorbeiführte. Der Zufall ist Kalkül des Anbieters (/Franchisenehmers), denn der Weg den ich beschritt, ist ein Weg den viele Andere tagtäglich gehen müssen.
„Da war“ also – etwas billig gewalsert – „gerade das Wirtshaus am Weg. Ich ging hinein.“
Im Raum waren dann aber überraschenderweise nur wenige Menschen versammelt. An Tischen sitzend, vor Bildschirmen (scheinbar) beschäftigt.
Betriebe solcher Art müssen, um ihre magnetische Wirkung zu entfalten, also – so dämmerte es mir (ehrlicherweise: erst im Nachhinein) – zentral gelegen sein…
Der Doppelte zum Mitnehmen, im doppelten Pappbecher gereicht, erzählte mir – meinen Gaumen versengend – die Geschichte, weshalb es überaus leicht fällt, dieses Betriebsgetriebe ganz einfach zu meiden.

Boykott und Meiden gestalten sich aber wesentlich schwieriger, wenn es um – achtung: Staub – elektronische Geräte geht. In diesen Fällen sind wir – die über Jahre hinweg konditionierten Konsumenten – abhängiger und gegenüber Verfehlungen der Hersteller leider auch ‚nachsichtiger.' Wenig Ãœberraschung und Empörung verursacht beispielsweise die im Zusammenhang mit dem schweizerisch-chinesischen (Frei-(?))Handelsabkommen geäusserte Meldung der gute Arbeit gegen schlechte Arbeitsbedingungen leistenden (oder zumindest auf Missstände aufmerksam machenden) Solidar Suisse betreffend Apple:

Apple hat die Arbeitsbedingungen bei den Firmen, die in China seine iPhones und iPads produzieren, nicht verbessert. Im Gegenteil: Nachdem Foxconn wegen einer Selbstmordwelle bei seinen Angestellten unter Beschuss geraten ist, hat Apple einfach zu Pegatron gewechselt – wo noch schlimmere Arbeitsbedingungen herrschen: Bis zu 69 Wochenstunden in einer Sieben-Tagewoche und ein Lohn, bei dem das Existenzminimum nur mit Ãœberstunden erreicht werden kann.

Grund genug für mich den folgenden Videoclip hier zu deponieren:

throwing back the apple(?)

Aber: Nicht falsch verstehen, dieser Beitrag soll kein Aufruf sein, anstelle des kritisierten Konzerngiganten den wahrscheinlich ähnlich agierenden Konkurrenten, dessen Gerätebenamsung so unglaublich ehrlich daherkommt, zu berücksichtigen. Eine mögliche gesundheitliche Konsequenz haben Radiohead Jahre bevor das hier gemeinte Gerät in Umlauf kam, bekanntlich im folgenden Song – zumindest im Titel – vorweggenommen.

http://youtu.be/-Sg6IlXXrVE

Vom Zufall der teilweisen Ãœbereinstimmung von Songtitel und Produktname abgesehen, kann die Diagnose als vom jeweiligen Geräteanbieter unabhängig betrachtet werden. Allerdings: Es ist wohl selten das schlechte Gewissen gegenüber den Arbeitern, welches den User verfolgt (NSA lässt grüssen).

„Tipps, um an saubere Geräte zu kommen?“ Von mir nicht, denn als „Besitzer“ eines anderweitig vorbelasteten Gerätes bin ich sowieso der Falsche, um euch irgendetwas zu empfehlen.
http://youtu.be/vIhChD7R0t8

Auf eine mögliche Alternative hat aber vor Monaten Mitblogger Spitz hingewiesen.

n.n.m.s.

Kompost und Komposita.

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