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Heisses Eisen: Das Beste aus 2013 // Teil I

Das Jahr geht zu Ende. Was macht man also? Genau, man schaut zurück, was uns dieses Schönes gebracht hat. Meine Tochter hat zum Beispiel ganz viele selbstgebastelte Sachen aus dem Kindergarten mitgebracht, die unsere Wohnung jetzt noch puffiger machen, als sie sonst schon ist. Natürlich hat auch die heimische CD- und Plattensammlung wieder ordentlich Zuwachs erhalten. Einige Highlights möchte ich euch vorstellen. In drei oder vier Etappen allerdings. Beginnen wir mit den besten Black Metal-Scheiben des Jahres. Muss ich noch erwähnen, dass die von mir angewandte Objektivität bei der Auswahl keinerlei Widerspruch duldet? Na also. Dann geht's los!

Cultes des Ghoules – Henbane

Eine pechschwarze Perle aus Polen: dunkel, mächtig, manchmal geradezu furchteinflössend. Hier wird der Orthodoxie gefrönt, ohne dabei an Eigenständigkeit einzubüssen. Das nennt man wohl Authentizität. Henbane ist ein anpruchsvolles Meisterwerk, primitiv und komplex zugleich. Sicher keine Fahrstuhlmusik, eher etwas für Hörer, die sich Zeit für eine echte Auseinandersetzung mit einem Album nehmen. Gibt's die noch?

Watain – The Wild Hunt

Ich weiss, nicht alle finden dieses Album so dufte wie ich. Weder Fisch noch Vogel soll es sein, eine Zwischenstation auf Weg weg vom Black Metal in Richtung klassischen Heavy Metal, Hardrock gar. Mich begeistert grad die daraus resultierende Vielfalt: von purer Hysterie bis hin zu pinkfloydesken Ohrenschmeichlern findet sich hier alles. Das Gesamtwerk wirkt dabei keineswegs gekünstelt. Denn Watain zelebrieren ihre Mucke nach wie vor mit einer unbändigen, ansteckenden Leidenschaft. Aus diesem Holz sind grosse Werke geschnitzt.

Vallendusk – Black Clouds Gathering

Zu diesem Wunderwerk habe ich im August schon genug geschrieben. Für mich wohl tatsächlich das Album des Jahres. Melodien für Millionen, einfache, reine Schönheit, eine Gabe der Götter. Ich sage nur noch ein Wort: vielen Dank!

Deafheaven – Sunbather

Auf metal-archives.com gibt's dazu eine 0%-Kritik. Armes Schwein! Klar, wer findet, Black Metal müsse für alle Zeiten mit den, ähem, Idealen der frühen Neunzigern in Norwegen kongruent gehen, der wendet sich hier angewidert ab. Dasselbe gilt für Leute, die beim Modewort Shoegaze kotzen müssen. Ich mag viele der neuen, sogenannten Carcadian-, Shoegaze-, Post- oder was weiss ich Black Metal-Bands und das absolute Highlight aus dieser Sparte lieferten 2013 die Amis von Deafheaven. Ja, sie sehen nicht aus wie Metaller, sie singen nicht über Tod und Teufel und – igitt! – sie haben ein pinkes Cover! Drauf geschissen, diese Scheibe fährt dermassen unter die Haut, ist randvoll mit genialen Gänsehautmelodien und dabei so messerscharf wie die Rasierklinge der Bordelinerin von nebenan. Die Vocals drücken pure Verzweiflung aus. Und diese Drums!

The Ruins of Beverast – Blood Vaults

Der Terminus Black Metal greift hier genauso wenig wie jede andere Genre-Bezeichnung. Dieses Album ist abgrundtief, unendlich schwer, von einmaliger Dichte – ein Monolith! Man muss es sich am Stück anhören, sich herunter ziehen lassen in tiefste musikalische Unterwelten, sich der verstörenden, aber genauso faszinierenden Atmosphäre hingeben. Blood Vaults ist ein Trip: dunkle Klangkunst, die sich mit jeder Faser von Körper und Geist erleben lässt. Selten kam Musik der tongewordenen Apokalypse so nahe. Meisterhaft!

Matte

Für Heavy Metal zuständig … und ist der linke Fuss und die rechte Hand von Trollhauser.

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