Zürich Openair: Ab in die Zukunft
,,Da vorna isch dini Zuakunft! ¨, sagt der junge Mann und zeigt auf den Eingang des diesjährigen Zürich Openairs. Ich antworte, dass die Zukunft eine Funktion aus Zeit und Weg sei. ,,Au, du verschtosch mi!“, lacht er mich mit grossen Augen an. Ich verneine, schüttle den Kopf.
Weniger bekannte Headliner, weniger kommerziell, dafür umso alternativer sei das Programm dieses Jahr. – Wenn man weniger bekannte Bands und ehemalige Stars als alternativ bezeichnen will, von mir aus. Gut, wenn man aus den Defiziten der Vorjahre gelernt hat und aus der Not eine Tugend macht. Wer den Groove eines St. Galler Openairs vor 20 Jahren erwartete, kam weniger auf seine Kosten, einzig die etwas älteren Besucher mit ihren Gummistiefeln erinnerten daran. Macht nichts, das ZOA ist ja kein Freilichtmuseum sondern die Zukunft.
Wirklich, wirklich geil jedenfalls war die Soundqualität, speziell vor der Hauptbühne und im Zelt. Der Sound der vielen elektrolastigen Bands kam sehr präsent rüber, Klangglocke vom feinsten.
Von den Manic Street Preachers war ich positiv überrascht. Während ihrer Performance machte Befelino auf mich den Eindruck, als wäre er gerade zwischen Plasmagitter 24 und 25 unterwegs. Am besten gefiel mir definitiv Deadmau5: Sound mit direktem Zugang zum Gehirn. Röyksopp bassten uns anfangs regelrecht zu, selbst Gehörlose hätten die Message klar mitbekommen. Klischée wurden wie Helden gefeiert und auch Woodkid oder die White Lies hatten ihre Momente.
Mal schauen, ob die Zukunft des ZOA in der Kommerzialisierung alternativer Bands liegt. Why not!?