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DigitalZürich

Via Sharoo Privatautos mieten: Ein erster Testbericht

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Ich durfte Sharoo ausprobieren. Eine wunderbare Sache, da ich auf diese Portale und Startups der Share Economy stehe, hat mich das riesig gefreut. Und damit das alles noch etwas spannender wird, habe ich mir gleich ein Elektro-Auto ausgesucht.

Aber was ist Sharoo genau?
Sharoo ist eine typische Sharing-Plattform. Hier können Leute, also natürliche Personen, aber auch Firmen ihr Auto an andere vermieten. Sharoo unterscheidet sich damit von „herkömmlichen“ Carsharing-Anbietern wie bsp. Mobility. Mobility ist zwar juristisch betrachtet eine Genossenschaft, aber Mobility hat eine eigene Fahrzeugflotte. Bei Sharoo hingegen können wie eingangs erwähnt Private und Firmen ihre Autos zur Vermietung anbieten. Dies kann recht praktisch sein, insbesondere dann, wenn das eigene Fahrzeug nicht ausgelastet ist.

Mich interessierte insbesondere die Funktionsweise von Sharoo. Früher war ich gar einige Jahre Mobility-Genossenschafter, doch irgendwann hatte es Mobility mit der Preisgestaltung übertrieben. Alles wurde komplizierter und irgendwann unübersichtlich. Letztendlich haben mich aber die ätzende Mobility-Beschriftung und letztendlich diese nervige Boardelektronik abgeschreckt. Zeit also für einen Versuch mit Sharoo:

sharoograph
Das verspricht die Werbung

Die Reservation
Zuerst muss man sich – wer hätte das gedacht – registrieren. Die Registration ist allerdings einfach und möglichst simpel gehalten. Die Webseite ist erstaunlich aufgeräumt und die Registrierung ist, obwohl man viele Daten eingeben muss, recht einfach. Natürlich muss man eine Kreditkarte eingeben. Allerdings akzeptiert Sharoo auch Debitkarten – ein m.E. ganz grosser Vorteil dieser Plattform. Zudem muss ein Scan des Fahrausweises hochgeladen werden. Die Ãœberprüfung des Fahrausweises kann einige Stunden dauern. Bei mir dauerte es knapp 2 Stunden bis mein Fahrausweis verifiziert und akzeptiert wurde.

Sharoo Website
Schöne Website inkl. Google Map

Das Aufschliessen des Fahrzeugs mit der Smarphone App
Wie erwähnt habe ich mir gleich ein Elektro-Auto gemietet. Da ich noch nie voll elektrisch gefahren bin, wollte ich diese Chance gleich nutzen und mal „Strom“ ausprobieren. Und tatsächlich, da hing ein Volkswagen eUp an der Dose. Hm… Wie kriegt man den Stecker aus dem Auto? Ganz einfach: Ausstecken! 😉

Das Aufschliessen des Autos funktionierte wirklich ganz einfach via Sharoo Android-App. Exakt zum Zeitpunkt des Beginns der Reservation erscheint ein „Schlüssel“ in der App. Die App verbindet sich via Bluetooth automatisch mit dem Boardcomputer des Autos und mit einem Klick in der App öffnet das Auto automatisch seine Türen. Der Fahrzeugschlüssel in der App sieht so aus:

Sharoo App
Screenshot der Sharoo Android App

Die Fahrt

Das Auto scheint dem EWZ der Stadt Zürich zu gehören und es war alles Tip-Top sauber und der Schlüssel wie beschrieben im Aschenbecher. Zudem lag ein Zettel bereit, auf dem stand, wie man das Elektro-Auto an der Steckdose anschliesst. Eigentlich recht einfach, ist wie ein Smartphone, einfach grösser und mit Räder ;). Ich muss noch anmerken ich bin wirklich ein DAU, wie die IT-Supporter immer so schön sagen: Ein Dümmster Anzunehmender User. Irgendwie schaff ich’s jede App und jedes System zum Absturz zu bringen. Das kann recht nützhlich sein, es hilft mir beim Aufspüren von Bugs. Wenn man aber losfahren will, dann ist das etwas lästig. Erst brachte ich nämlich den Motor nicht an. Habe probiert und probiert. Bis ich dann merkte: Der Motor war die ganze Zeit an. Man hört den Motor bei diesem Elektrowagen  einfach nicht. Oder genauer, erst dann wenn man losfährt. Und los ging die Fahrt, anfangs mit etwas dusel, irgendwie muss man mit so einem leisen Auto in einer Stadt einfach besser auf die Fussgänger achten. Die hören einem ja nicht.

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Volkswagen e-UP (Elektromobil)
Volkswagen e-UP (Elektromobil)
Volkswagen e-UP (Elektromobil)
Volkswagen e-UP (Elektromobil)
Volkswagen e-UP (Elektromobil)

Rückgabe
Dank dem GPS fand ich den Rückweg schnell und direkt. Schlüssel ins Auto und via App abschliessen. Das war’s. Nein, nicht ganz: Zuhause angekommen erhielt ich dann Mails: „Verlängerung der Reservation“, „Strafgebühr“ etc. Ein Blick auf die App, und ich sehe ich hätte das Auto nicht nur Abschliessen sondern auch noch via App die Buchung rsp. die Reservation beenden sollen. Naja, vielleicht kostets jetzt halt ein paar Franken mehr, weil ich die Resrvation zu spät beendete. Aber selbst dann bleibt die Fahr relativ günsitg. Für 3.5h habe ich 22.50 CHF bezahlt. Und  erst noch ohne Benzin, das braucht ein Elektroauto zum Glück ja nicht. Steckdosen für Autos gibt’s auf der Webseite LEMnet.

Verbesserungspotential:
Meine Supportanfragen via Kontaktformular auf der Website wurden nicht umgehend beantwortet. Zudem fehlt eine Hotline.. aber vielleicht bin ich da von Mobility auch etwas verwöhnt. Man lehnt das Auto ja eben nicht von Sharoo selber aus, sondern eben von einem Drittanbieter. Und die Nummer des Verleihers hat man bei einer Buchung in der App für alle Fälle. Die Autosuche auf der Website ist manchmal etwas langsam, aber das könnte auch an meiner Internetverbindung gelegen haben. Was ich aber betonen möchte ist das schöne, schlichte Design. Alles in allem hat die Reservation via Website und das Aufschliessen des Fahrezuges via Sharoo Android-App bestens geklappt.

FAZIT: Zürich braucht mehr Steckdosen ;). Nein jetzt mal im Ernst:  Sharoo ist eine absolut geniale Sache. Sowohl für Leute die ihr Auto im Web zum Verleih anbieten möchten wie auch für Kunden. Sharoo ist relativ neu auf dem Schweizer Markt, aber die Website und die App funktionieren für ein so neues Unternehmen bereits erstaunlich gut! Ich werde Sharoo auf jeden Fall wieder nutzen! Mich nimmt jetzt nur noch wunder, ob die Busse – es hat mich geblitzt – wirklich irgendwann auch zu mir kommt ;).

Als Anhang das Sharoo-Video:

>> SRF: Sharoo macht Privatautos zu Mietautos

Transparenz-Disclaimer: Ich durfte gratis Testfahren, danke Sharoo! Es testete: Christian Mäder.