Nachtmensch
Effi setzte sich an das offene Fenster, um noch einmal die kühle Nachtluft einzusaugen. Die Sterne flimmerten, und im Parke regte sich kein Blatt. Aber je länger sie hinaushorchte, je deutlicher hörte sie wieder, daß es wie ein feines Rieseln auf die Platanen niederfiel. Ein Gefühl der Befreiung überkam sie. „Ruhe, Ruhe.“
Wenn die Sonne langsam hinter dem Horizont versinkt und sich die Dämmerung über die Stadt legt, ist es Zeit für ihn, aufzubrechen.
Rauschen, Blubbern, da ein Schreien, dort ein Quitschen. Manchmal geht’s und manchmal schmerzt jedes Geräusch und sei es nur ein knirschender Kieselstein, zuviel ist zuviel. Für nicht wenige Menschen besteht der Tag aus unzähligen Störgeräusche und für einige leiden dabei sogar Qualen. Nicht so ganz nachvollziehbar wohl. Zumindest die erlösende Ruhe beschreibt Theodor Fontane in Effi Briest wunderbar. Die introvertierte Effie ist nicht die einzige, auch das Werk des Nachtmenschen setzt da ein. Seine Erfahrung mit der Dunkelheit geht allerdings auch mehr in Richtung Fantasie und Kreativität denn schlichte Erlösung. Aufzubrechen in die Anonymität der Nacht, die im Urbanen zahllose Facetten bietet. In ihr bewegt er sich mit Leichtigkeit und lässt seinen Alltag hinter sich. Sein nächtliches Dasein ist bestimmt von der Symbiose aus sanfter Melancholie und unbändiger Lebensfreude. Die scharfen Konturen des Tages verschwimmen, lassen Zeit und Raum in der Bedeutungslosigkeit versinken und Realität und Traum eins werden.
Die erste Single von NACHTMENSCH zum leuchtenden Trip durch die Dunkelheit trägt in logischer Konsequenz den Titel „Sonne“. Er ist elektronisch, geprägt von deepen Sounds, sanften und doch treibenden Beats, angereichert mit organischen Klängen und einem Text voller Herz und Verstand.
„Ich brauch nur ein bisschen Sonne, und muss bei dir sein. Und dann lass ich meine Sorgen, Sorgen sein.“
„Sonne“ entführt uns für fünf Minuten in eine andere, schönere Welt. In eine Welt voller Freiheit, Hoffnung, Liebe und Harmonie.
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