„Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley
Für mich war es zugegeben schon ein wenig unheimlich, dieses Buch zu lesen. Vieles, was der Autor Aldous Huxley in „Schöne neue Welt“ beschreibt findet in unserer aktuellen Zeit schon Anwendung und die Extreme, die das Buch durchaus ungeschönt aufgreift, befürchte ich, wünschen sich sogar schon einige. Auf einigen Seiten lief es mir sogar kalt den Rücken hinunter, weil ich richtig Angst bekam, dass es sich in ein paar Generationen auf unserem Planeten und in unserer Realität auch so entwickeln könnte.
Die „Schöne neue Welt“ ist eine Zukunftsvision des Autors: Eine Welt, in welcher mangels emotionaler oder familiärer Verbindungen der Menschen ein Kastensystem mit strengen und genauen Regeln aufgebaut werden kann, mit Kontrolleuren, tolerierten bzw. staatlich verschriebenen Drogen als Glücklichmacher. Es ist im Grunde ganz einfach: hält man sich an diese strikten Vorgaben, hinterfragt man das System nicht und lebt (ohne so etwas wie Träumen; es ist eine Welt, die nicht für Idealisten geschaffen wurde) nach den geltenden Prinzipien, dann hat man auch kein Problem. Streit und Kriege sollen vollends unterbunden werden, da die Schaffer dieser neuen Weltordnung jeden erdenklichen Grund, der in der Vergangenheit für Konflikte gesorgt hat, ausmerzen. Liebe, Familienzusammenhalt, ein Glaiuben, ein Religionsbekenntnis oder Leidenschaft: all diese emotionalen Faktoren sollen hier ausbleiben. Eine grosse, stabile Gemeinschaft ist das Ziel, die von aussen unantastbar scheint.
Demgegenüber gibt es noch die „Wilden“, wahrscheinlich werden sie als so etwas wie Hippies oder aber auch Hinterweltler betrachtet. Die uns bekannte Welt, in der man in seiner Familie, bei seinen Eltern aufwächst, existiert nämlich in Kommunen noch. Hier kennt man das Prinzip eines religiösen Glaubens noch und betrachtet die neue Welt entweder als sonderbar und kalt oder als erstrebenswert und interessant. Diese massiven Kontraste beeindrucken mich als Leser, da man auch in die „alten Welt“ einen tieferen Einblick erhält.
Interessant fand ich auch, dass die Hauptperson des Romans ein das System hinterfragender Rebell bzw. Aussenseiter in der neuen Welt ist und der Autor beschloss, ihn mit Nachnamen Marx zu taufen.