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Musik

Wunderschöne Klänge: Gabríel Ólafs – „Nordic House Session“

Nachdem Release seines verzaubernden Debütalbums “Absent Minded” im letzten Jahr, meldet sich Gabríel Ólafs mit der wunderschön intimen EP “Piano Works” zurück. Als Teil einer ambitionierten “Dekonstruktions-Serie” seines Labels One Little Indian, ist “Piano Works” eine Sammlung aus neuen Songs und neuen Arrangements bisheriger Werke.

Der isländische Pianist begann mit den Arbeiten an seinem Debütalbum bereits im Alter von 14 Jahren, das besonders für seine Stimmung, den Raum, die Kreativität und die Fähigkeit, instrumental musikalische Geschichten zu erzählen begeistert, gerade angesichts des noch jungen Alters seines Komponisten. Meisterhafte Kompositionen gehen fast nahtlos ineinander über und rufen träumerische Gedankenspiele hervor. Die Inspiration dafür zieht Gabríel Ólafs aus den kleinsten Dingen: Dem alten Poster eines französischen Radfahrers, seine Mutter beim Gärtnern oder dem kleinen Hafen am Ende der Straße.

Weil seine Musik thematisch so umfangreich gleichwohl persönlich ist, passt sie so hervorragend zum Solo Piano. Doch damit nicht genug, bei den Aufnahmen spielte die Mutter aller Orchester eine Rolle:

“Während der Aufnahmen gab es einen ziemlichen Sturm mit der Warnstufe rot, man sollte sich also nicht draußen aufhalten. Manchmal hört man auf den Aufnahmen den Wind heulen, während ich am alten Klavier sitze, wie er durch das Fenster neben zieht. Das gab den Aufnahmen eine gewisse Magie und Einzigartigkeit, sodass mich auch manche Unebenheiten in den Stücken nicht weiter störten.”

Gabríel Ólafs hat die Werke auf “Piano Works” nicht nur eigenständig komponiert, arrangiert und eingespielt, auch bei der Produktion und dem Mixing arbeitete er eng mit Soundengineer Bergur Thorisson zusammen. Die Ambient-Version von “Lóa” entstand ebenfalls komplett in Eigenregie, in dem er die Sounds vom Piano mit Hilfe von E-Bows, Delays und Rückwärtsverarbeitung alternierte.

Neben Neuaufnahmen von Songs des Debütalbums entstand auch neues Material. Ólafs schreib ein Intro, um der Szenerie einen gebührenden Auftakt zu verleihen, sowie zwei neue Stücke. “Birta” bedeutet “helles Licht” auf Isländisch und ist gleichzeitig der Name seines schon alten Hundes – seit 15 Jahren Gabríels treuer Begleiter. “Flatey” derweil ist sowohl eine pittoreske Insel vor den Küsten Islands, sowie der Name eines Pizzarestaurants gegenüber von Gabriels Studio, das er während der Aufnahmen regelmäßig besuchte.

Gabríel Ólafs leidenschaftliche, kreative Entschlossenheit verleiht “Piano Works” einfühlsame, besondere Momente, weitere Reworks sind bereits geplant und sollen später im Jahr erscheinen. Man könnte meinen, der Isländer ist Einsamkeit nicht nur gewöhnt, sondern blüht in ihr besonders auf.

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