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Dokumentarfilme

Bitcoin Doku auf Netflix: Die Jagd nach dem Crypto-King

Verlorene Kundengelder, betrügerische Geldschiebereien und ein verschwundener CEO. Die kürzlich veröffentlichte True-Crime-Dokumentation „Die Jagd nach dem Crypto King“ (im englischen Original „Trust No One – The Hunt for the Crypto King“) porträtiert den grossen Bitcoin Skandal um Gerry Cotten, einst CEO der Bitcoin-Börse QuadrigaCX.

2013 gründet Gerald „Gerry“ Cotten zusammen mit Geschäftspartner Michael Patryn die Quadriga Fintech Solutions, unter der sie Kanadas zu der Zeit grösste Kryptobörse QuadrigaCX laufen liessen. Der Dokumentarfilm nimmt den Zuschauer mit durch 5 ereignisreiche Jahre, von der Gründung der Börse bis hin zum vermeintlichen Tod des CEOs.

Jahrelang nutzen etliche Kunden die Börse für ihre Transaktionen und Investments, vorrangig in Bitcoin. Dass etwas nicht stimmen könnte, merken die meisten erst, als angeforderte Auszahlungen immer weiter aufgeschoben werden und letztendlich nie stattfinden.

Betrogene Kunden und Gläubiger des Unternehmens haben Zweifel an der Echtheit dieser Todesmeldung. Die ganze Story baut sich um die Frage, ob Gerry Cotten wirklich gestorben ist, ob er nur einen leichten Ausweg aus dem Chaos finden wollte oder ob er vielleicht sogar ermordet wurde. Cotten soll sich gerade auf einer Wohltätigkeitsreise in Indien befunden haben, als er den Folgen einer Morbus Crohn Erkrankung erlag.

Mit ihm verschwinden nicht nur etliche Antworten auf diverse Fragen, sondern auch die Kennwörter aller Zugänge und Wallets, die den gesamten Verkehr der Kryptobörse steuern. Damit liegen 250 Millionen kanadische Dollar verschlossen hinter einer Cyber Tür, die augenscheinlich nur Cotten öffnen konnte. Weder Geschäftspartner, noch seine Frau seien im Besitz der entscheidenden Daten. Vor allem Cottens Frau gerät mit der Zeit immer mehr ins Fadenkreuz, etwas Handfestes wird jedoch auch gegen sie nie gefunden.

Fazit:

Einen wirklich tiefen Einblick in die Ermittlungen bekommt man als Zuschauer allerdings nicht. Und auch wenn man das Gefühl hat, es wird ein Spannungsbogen aufgebaut, bleibt das Grande Finale am Ende leider aus, da der Fall bis heute nie aufgeklärt werden konnte.
Die Doku ist eine Aneinanderreihung von Fakten gepaart mit zahlreichen Interviews von Betroffenen, Branchenspezialisten und investigativen Journalisten. Auch für Zuschauer, die sich in der Welt der Kryptowährungen nicht auskennen, ist sie verständlich aufgebaut.

Der Fall Cotten ist und bleibt ein Mysterium, das wie es aussieht nie vollständig geklärt werden kann. Der Dokumentarfilm erzählt eine Geschichte, von der wir als Zuschauer selbst entscheiden, welches Szenario für uns das glaubwürdigste ist und welche Fakten am meisten überzeugen.

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