Melody: Martin Suters neuester Pageturner – ein verführerisches Spiel aus Macht, Lügen und dem ewigen Rätsel der Liebe
In Martin Suters „Melody“ lernen wir den alternden Dr. Peter Stotz kennen, einen ehemaligen Nationalrat und einflussreichen Geschäftsmann. Stotz residiert in einer Villa am Zürichberg, umgeben von zahlreichen Porträts einer jungen Frau namens Melody. Sie war einst seine Verlobte, verschwand jedoch spurlos kurz vor der geplanten Hochzeit vor über 40 Jahren.
Getrieben von der Sehnsucht nach Melody und dem Wunsch, sein Vermächtnis zu kontrollieren, engagiert Stotz den jungen Juristen Tom Elmer. Seine Aufgabe: Stotz‘ Lebensgeschichte zu dokumentieren und dabei ein möglichst positives Bild für die Nachwelt zu schaffen.
Tom taucht ein in die Welt des alten Mannes, geprägt von Macht, Reichtum und dem Schmerz über den Verlust von Melody. Er entdeckt Ungereimtheiten in Stotz‘ Erzählungen und wird zunehmend von dem Rätsel um das Verschwinden der jungen Frau fasziniert.
Im Laufe der Geschichte begegnen wir weiteren Charakteren, wie Stotz‘ Haushälterin Frau Weber, die seit Jahrzehnten loyal an seiner Seite steht, und Melody’s Bruder, der nach all den Jahren noch immer nach seiner Schwester sucht.
Die Handlung von „Melody“ dreht sich um die Suche nach Wahrheit und Erinnerung. Tom versucht, die Lücken in Stotz‘ Erzählungen zu füllen und das Geheimnis um Melody’s Verschwinden zu lüften. Dabei wird er mit den dunklen Seiten von Stotz‘ Vergangenheit konfrontiert und muss sich mit Fragen von Schuld, Verantwortung und Vergebung auseinandersetzen.
Suter verwebt geschickt die verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven, um ein komplexes Bild von Stotz‘ Leben und der rätselhaften Melody zu zeichnen. Dabei gelingt es ihm, den Leser bis zum Schluss in Atem zu halten und mit unerwarteten Wendungen zu überraschen.
Martin Suter: Ein Meister im Story Telling
Martin Suter ist ein Meister des Geschichtenerzählens, weil er komplexe Charaktere erschafft, die sowohl fehlerhaft als auch liebenswert sind. Die Protagonisten und Schauplätze sind uns Schweizern oft allzu vertraut, bisweilen sogar unangenehm vertraut. Seine Geschichten sind oft in der Realität verankert, aber mit einem Hauch von Geheimnis oder Unvorhersehbarkeit. Er versteht es, Spannung aufzubauen und den Leser bis zur letzten Seite zu fesseln. Sein Schreibstil ist klar, präzise und dennoch voller Tiefe. All dies macht ihn zu einem aussergewöhnlichen Geschichtenerzähler. Seine Meisterwerke und auch die Serie über die Abenteuer Von Allmens sind absolute Page Turner: Man liest von der ersten bis zur letzten Seite durch, in einem Stück; Pageturner.
Diogenes Verlag: Martin Suter – „Melody“
Zusammenfassung: In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen.
Hardcover Leinen
336 Seiten, erschienen am 22. März 2023
978-3-257-07234-1