Dada: Ein Strudel im Klosett der Kunstgeschichte

Dada, mein Freund, ist wie ein Niesen in einer Bibliothek voller ausgestopfter Eulen. Es ist der Schluckauf des Geistes, der die Suppe der Konvention über den Tisch der Erwartung kleckert. Es ist ein anarchistisches Picknick auf dem Friedhof der Vernunft, wo die Grabsteine als Sprungbretter für absurde Tänze dienen.

Dada, ach Dada, ist keine Kunstbewegung, sondern eine Anti-Bewegung, eine Rebellion gegen die Rebellion, ein Spiegel, der die Welt in Scherben zeigt, um uns daran zu erinnern, dass die Realität selbst ein zerbrechliches Konstrukt ist. Es ist ein Dada-Data-Durcheinander von Collagen, Ready-mades und Performances, die die Grenzen zwischen Kunst und Nicht-Kunst, Sinn und Unsinn, Lachen und Weinen verschwimmen lassen.

Dada, oh du herrliches Chaos, entstand in den blutigen Schützengräben des Ersten Weltkriegs, als die Welt in Flammen stand und die Vernunft in den Wahnsinn kippte. Künstler und Intellektuelle flohen in die neutrale Schweiz, wo sie in den verrauchten Cafés von Zürich ihre Wut und Verzweiflung in kreative Explosionen verwandelten.

Dada, du unberechenbares Feuerwerk, lehnte alles ab, was heilig, ernst und etabliert war. Es verspottete die Kunstakademien, die Museen, die Kritiker, die Politiker, die Generäle, die Priester, die Spießer, die Spießer der Spießer. Es war ein dadaistisches Donnerwetter gegen die Heuchelei, die Dummheit und die Grausamkeit der Welt.

Dada, du freches Kind, spielte mit Worten, Bildern, Klängen und Objekten, als wären sie Bauklötze in einem unendlichen Spiel. Es schuf Gedichte aus Zeitungsschnipseln, Skulpturen aus Schrott, Musik aus Lärm, Theater aus Provokation. Es war ein dadaistisches Karussell, das sich immer schneller drehte, bis die Sinne schwanden und die Gedanken purzelten.

Dada, du flüchtiger Geist, war nicht von Dauer. Es verblasste in den 1920er Jahren, als die Welt versuchte, zur Normalität zurückzukehren. Aber sein Einfluss war tiefgreifend. Es inspirierte spätere Kunstbewegungen wie den Surrealismus, den Pop Art und den Punk. Es öffnete die Türen für Experimente, Ironie, Kritik und Freiheit.

Dada, du ewiges Rätsel, ist schwer zu definieren, zu erklären, zu verstehen. Es ist wie ein Traum, der sich beim Aufwachen auflöst, ein Witz, der beim Erzählen verpufft, ein Schmetterling, der beim Fangen zerbricht. Aber es ist auch wie ein Samen, der im Boden schlummert, ein Virus, der im System lauert, ein Echo, das in der Stille widerhallt.

Dada, mein lieber Freund, ist tot. Es lebe Dada!