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Warum steigen alle auf Bitcoin ein, wenn der Preis am höchsten ist?

In der BItcoin-Szene und drumherum scheint ein Phänomen weit verbreitet: Menschen kaufen häufig Bitcoin und andere digitale Währungen dann, wenn die Preise besonders hoch sind. Dieses Verhalten wirkt zunächst irrational – schließlich wären günstigere Preise doch der ideale Zeitpunkt zum Kauf. Was steckt also dahinter?

Eine Ursache liegt in der sogenannten FOMO, der Fear of Missing Out oder Angst, etwas zu verpassen. Wenn Bitcoin plötzlich an Wert gewinnt und mediale Aufmerksamkeit erregt, fürchten viele, dass sie von zukünftigen Gewinnen ausgeschlossen sein könnten, falls der Preis weiter steigt. Diese Angst verleitet sie dazu, überstürzt zu investieren, oft ohne gründliche Analyse.

Ein weiterer Faktor ist das sogenannte Herdenverhalten. Wenn der Markt in einer euphorischen Phase ist und der Wert von Bitcoin zu steigen scheint, neigen viele dazu, dem Beispiel anderer zu folgen. In sozialen Netzwerken und Medien werden Erfolgsgeschichten von Anlegern bekannt, die beträchtliche Gewinne erzielt haben, was das Bedürfnis verstärkt, ebenfalls Teil dieses Trends zu sein. Besonders in Boom-Phasen erzeugt dies eine Art von Kettenreaktion, die sich selbst verstärkt und den Kurs weiter antreibt.

Psychologisch spielen auch die Mechanismen der Rückwärtsprojektion und Ankereffekte eine Rolle. Bei der Rückwärtsprojektion überschätzen Menschen die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs weiterhin steigt, weil sie auf kürzliche Preisentwicklungen schauen und glauben, diese würden in Zukunft so weitergehen. Ankereffekte führen dazu, dass vergangene Höchstwerte als Bezugspunkt dienen – wenn der Kurs bereits stark gestiegen ist, scheint es möglich, dass noch höhere Preise erreichbar sind, was wiederum das Kaufinteresse steigert.

Allerdings hat dieses Verhalten häufig nachteilige Folgen. Viele Investoren, die in Phasen hoher Kurse eingestiegen sind, erleben einen Rückgang und geraten in Panik, was zu Verkäufen mit Verlust führt. Langfristige Investoren, die nicht auf kurzfristige Preisschwankungen reagieren, können von der Volatilität der Kryptowährung profitieren, indem sie ruhigere Phasen zum Kauf nutzen und auf Preissteigerungen geduldig warten.

Warum ist der Einstieg bei niedrigen Kursen schwierig?
Die Abneigung, in Zeiten niedriger Kurse zu kaufen, ist oft mit der Unsicherheit verbunden, die den Markt zu diesem Zeitpunkt prägt. Wenn Bitcoin gefallen ist, fehlt häufig die optimistische Berichterstattung, und der Hype ist abgeklungen. Die Zurückhaltung der Mehrheit in solchen Phasen rührt daher, dass das Potenzial für eine Erholung ungewiss erscheint.

Das Bedürfnis, Teil eines scheinbar lukrativen Trends zu werden, ist menschlich, doch eine durchdachte Anlagestrategie und ein kühler Kopf können auf lange Sicht gewinnbringender sein.

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