Schweizerischer Erdbebendienst: In der Schweiz gibt es mehr Erdbeben als Du denkst!
Erdbeben in der Schweiz? Für viele klingt das überraschend. Doch die Schweiz gehört tatsächlich zu den erdbebengefährdeten Regionen Europas. Der Schweizerische Erdbebendienst (SED), angesiedelt an der ETH Zürich, registriert jährlich mehrere Tausend Erdbeben. Davon sind zwar die meisten zu schwach, um von Menschen gespürt zu werden, doch die Gefahr signifikanter Beben ist real.
Wo bebt die Erde in der Schweiz?
Besonders aktiv sind die Regionen im Wallis, in Graubünden sowie die Zonen entlang des Jura und im Baselbiet. Historische Aufzeichnungen belegen, dass hier bereits schwere Erdbeben stattgefunden haben. Das Erdbeben von Basel im Jahr 1356, das als stärkstes in Mitteleuropa gilt, richtete verheerende Schäden an und erinnert daran, dass auch die Schweiz von der Naturgewalt nicht verschont bleibt.
Der SED: Ein Wächter der Erde
Der SED überwacht mit über 200 hochmodernen Seismographen das Geschehen unter der Erdoberfläche. Die präzisen Messgeräte erfassen selbst minimalste Bewegungen in der Erdkruste. Ziel ist es, Erdbeben frühzeitig zu erkennen, die Bevölkerung zu informieren und Behörden bei der Gefahreneinschätzung zu unterstützen.
Neben der Überwachung betreibt der SED auch umfangreiche Forschungsarbeit. Die Wissenschaftler untersuchen, wie Erdbeben entstehen und welche Risiken sie für die Schweiz bergen. Besonders im Fokus stehen dabei die geologischen Bruchzonen, die für stärkere Beben verantwortlich sind.
Erdbebengefahr: Was bedeutet das für die Schweiz?
Ein starkes Erdbeben in der Schweiz könnte verheerende Folgen haben – nicht nur für Gebäude, sondern auch für die Infrastruktur. Experten weisen darauf hin, dass viele ältere Bauwerke nicht erdbebensicher sind. Auch moderne Bauten müssen den Vorschriften der Erdbebennorm SIA 261 entsprechen, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.
Besonders riskant sind Staudämme, Tunnel und andere Großprojekte, deren Stabilität im Ernstfall entscheidend ist. Der SED arbeitet daher eng mit Bauingenieuren zusammen, um die Schweizer Infrastruktur bestmöglich auf Erdbeben vorzubereiten.
Was tun bei einem Erdbeben?
Tritt ein Erdbeben auf, gilt es, Ruhe zu bewahren und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen:
- Schutz suchen: Unter einem stabilen Tisch oder in der Nähe tragender Wände.
- Fenster und Möbel meiden: Diese könnten zerbrechen oder kippen.
- Nach dem Beben: Vorsichtig sein, da Nachbeben auftreten können.
Mehr Erdbeben, als Du denkst!
Die Daten des SED zeigen, dass die Schweiz kein ruhiges Pflaster ist. Durchschnittlich ereignen sich hier alle zehn bis 15 Jahre spürbare Beben, die potenziell Schäden verursachen könnten. Die Forschung des SED hilft dabei, Risiken zu minimieren und die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Die Schweiz mag nicht an einem berüchtigten Erdbebengürtel wie dem Pazifik liegen, doch die Gefahr ist greifbar. Ein wachsames Auge auf die Erde und eine gut informierte Bevölkerung sind der Schlüssel, um der Naturgewalt gelassen entgegenzutreten.