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Musik

Element of Crime: Ein filmisches Porträt der Berliner Melancholiker

Charly Hübner, bekannt als Schauspieler und Regisseur, hat mit seiner Dokumentation „Element of Crime – Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ ein cineastisches Denkmal für die Berliner Band geschaffen. Die exklusive Premiere des Films an nur einem Tag im Kino war ein Ereignis, das Band und Fans gleichermaßen ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte. Der Film begleitet die Band auf einer Mini-Tournee durch Berlin, verwebt diese Reise jedoch gekonnt mit Rückblicken auf die fast 40-jährige Geschichte von Element of Crime.

Eine Band, ein Regisseur, eine Stadt

Hübner, selbst langjähriger Fan der Band, wurde von Element of Crime gefragt, ob er einen Film über sie drehen wolle. Das Resultat ist eine atmosphärisch dichte Erzählung, die nicht nur die Musik und die Mitglieder der Band, sondern auch die Stadt Berlin in ihrer wechselhaften Geschichte porträtiert. Vom pulsierenden West-Berlin der 1980er-Jahre, in dem sich Sänger und Trompeter Sven Regener und Gitarrist Jakob Ilja erstmals begegneten, bis hin zum heutigen Berlin, das von Aufbruch und Wandel geprägt ist – die Dokumentation schafft eine eindringliche Verbindung zwischen der Stadt und ihrer musikalischen Begleitung.

Der unverwechselbare Klang von Element of Crime

Element of Crime war von Beginn an anders. Ursprünglich in englischer Sprache, experimentierte die Band mit Einflüssen aus Jazz, Blues und Folk, bevor sie schließlich ihre melancholisch-poetischen Texte auf Deutsch verfasste. Songs wie „Blaulicht und Zwielicht“ oder „Jung und schön“ spiegeln die emotionale Tiefe und das Lebensgefühl einer Stadt wider, die stets im Wandel begriffen ist. Diese Einzigartigkeit machte die Band über Jahrzehnte zu einer festen Größe der deutschen Musikszene.

Charly Hübner: Fan und Chronist

Hübners eigene Verbindung zur Band reicht bis in seine Jugend zurück, als er erstmals eine Kassette mit ihrem Song „The Ballad of Jimmy and Johnny“ hörte. Die melancholische Musik mit ihrem lakonischen Humor blieb ihm bis heute ein treuer Begleiter. Der Regisseur nähert sich seinem Filmprojekt mit einer sanften, schwebenden Erzählweise, die den dokumentarischen Stil unaufdringlich und doch fesselnd macht.

Eine Zeitreise durch die Seele Berlins

Der Film ist mehr als nur eine Band-Dokumentation. Er ist eine Zeitreise durch die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen Berlins. Rückblenden zeigen die Stadt zu Zeiten des Kalten Krieges, in der Künstler sich in improvisierten Clubs und Proberäumen ausdrückten, und führen den Zuschauer durch die Ära der Wiedervereinigung bis in die Gegenwart. Die Verbindung zwischen den poetischen Texten von Sven Regener und dem Lebensgefühl der Stadt wird zum emotionalen Kern des Films.

Musik als Spiegel des Lebens

Für Hübner ist die Musik von Element of Crime ein Kontrapunkt in einer hektischen Welt. Ihre Lieder schenken Seelenfrieden in turbulenten Zeiten – eine Qualität, die der Film eindrucksvoll einfängt. Mit Textzeilen wie „Im Himmel wie auf Erden kann keiner in die Zukunft sehen“ aus dem titelgebenden Song „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ vermittelt der Film eine Botschaft der Melancholie und Hoffnung.

Für Fans von Element of Crime ist die Dokumentation ein Muss, doch auch für jene, die die Band erst entdecken, bietet der Film einen faszinierenden Einstieg in die Welt einer der außergewöhnlichsten Formationen der deutschen Musiklandschaft.

 

Quellen:

Live-Termine von ELEMENT OF CRIME für 2025:

  • 21.06.25 Schwerin, Schweriner Schloss Open Air
  • 22.06.25 Braunschweig, Lokpark Open Air
  • 23.06.25 Berlin, Philharmonie
  • 24.06.25 Berlin, Philharmonie
  • 08.07.25 Hamburg, Stadtpark
  • 09.07.25 Köln, Philharmonie
  • 10.07.25 München, Tollwood
  • 11.07.25 Wien, Arena Open Air
  • 12.07.25 Gera, Open-Air-Bühne im Hofwiesenpark

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