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China-Kirgisistan-Usbekistan-Bahn: Ein Meilenstein für regionale Konnektivität

Das Bahnprojekt China-Kirgisistan-Usbekistan, dessen Bau in wenigen Monaten beinnen soll, markiert einen entscheidenden Schritt für die regionale Vernetzung und den globalen Handel. Die Strecke wird in Kashgar, Xinjiang, starten, die gebirgige Landschaft Kirgisistans durchqueren und schließlich Usbekistan erreichen. Damit entsteht eine wichtige Abkürzung zwischen China und Europa.

Mit einer geplanten Geschwindigkeit von 120 km/h wird diese neue Verbindung die Handelsdynamik im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI) revolutionieren.

Experten und Unternehmen erwarten erhebliche Vorteile. Laut Jiang Zhidong, Vorsitzender von Xinjiang Jiujiuxi International Trade Co., Ltd., wird die Bahn die Transportzeit zwischen China und Europa um etwa eine Woche verkürzen. Gleichzeitig sollen die Frachtkosten um ein Drittel sinken, was insbesondere bei Kohleimporten aus Kirgisistan und deren Weiterverarbeitung von Vorteil sei. Produkte wie Aktivkohle können somit schneller und kostengünstiger europäische Märkte erreichen.

Derzeit ist der Warentransport zwischen China und den zentralasiatischen Staaten auf Straßen- und Schienenrouten angewiesen, die oft über Kasachstan führen. Die neue Bahnverbindung wird nicht nur die Transportzeit verkürzen, sondern auch das mehrfache Umladen von Gütern eliminieren. Dies erleichtert den Export verderblicher Waren wie landwirtschaftlicher Erzeugnisse.

Darüber hinaus bietet die Bahn den Binnenländern Zentralasiens Zugang zum Meer, indem sie an das ausgedehnte chinesische Schienennetz anschließt, das bis zu den Häfen des Pazifiks reicht.

Ravshan Nazarov, Forscher an der Akademie der Wissenschaften Usbekistans, betonte die Bedeutung der Bahn für die Region.

„Die Bahn ermöglicht es, lokale Ressourcen und Produkte schnell auf den globalen Markt zu bringen. Dadurch wird Zentralasien im globalen Lieferkettennetzwerk an Bedeutung gewinnen.“

Dies gelte besonders für die Bereiche Logistik, Bergbau, Energie und Landwirtschaft.

Auch die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort sind enorm. Sergei Ponomarev, Präsident der Vereinigung der Märkte Kirgisistans, sieht in der Bahn ein Projekt, das nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern auch die Infrastruktur verbessert und die Lebensqualität in China, Kirgisistan und Usbekistan steigert.

Mederbek Shermetaliev, Direktor der Nachrichtenagentur Kabar in Kirgisistan, erklärte, dass die Bahn Kirgisistan nicht nur als Transitland attraktiver mache, sondern auch Investitionen fördere.

„Fabriken in Kirgisistan zu eröffnen wird durch die verbesserten Verkehrsverbindungen wirtschaftlich attraktiver – vor allem mit Blick auf die qualifizierten Arbeitskräfte des Landes“

so Shermetaliev.

Zhong Feiteng von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften betonte die strategische Bedeutung des Projekts für die Belt and Road Initiative. Die Bahn stehe symbolisch für Chinas Bestreben, seine Entwicklung mit den Interessen anderer Länder zu verknüpfen und durch Kooperation eine Win-Win-Situation zu schaffen.

Mit der Fertigstellung dieser Bahn wird Zentralasien nicht nur stärker vernetzt, sondern auch zu einem unverzichtbaren Knotenpunkt im Handel zwischen Europa und Asien.

Quellen:

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