Landman – Reichtum, Rohöl und raue Kerle in Texas
Mit Landman liefert Taylor Sheridan, der kreative Kopf hinter Serien wie Yellowstone und 1883, eine weitere kraftvolle Erzählung über den modernen amerikanischen Traum – diesmal eingebettet in die brutale Welt des Ölbooms in Westtexas. Basierend auf dem Podcast Boomtown von Christian Wallace taucht die Serie tief ein in eine Region, in der Reichtum und Ruin oft nur eine Bohrung voneinander entfernt liegen.
Die Handlung folgt einer Gruppe von sogenannten „Landmen“ – Zwischenhändlern, die Verträge aushandeln, Grundstücksrechte sichern und mit Bauern, Konzernen und Ölbaronen gleichermaßen verhandeln. Dabei geraten sie immer wieder zwischen die Fronten von Gier, Loyalität und Gesetz. Billy Bob Thornton brilliert als charismatischer Hauptcharakter Tommy Norris, ein erfahrener Landman mit rauer Schale und moralischen Grauzonen, der sich in einem Netz aus Deals, Machtspielen und persönlichen Konflikten behaupten muss.
Landman ist weit mehr als ein klassisches Öldrama. Es ist ein Porträt einer Region, in der Menschen ihre letzte Hoffnung ins Erdreich setzen – wortwörtlich. Die Serie verwebt eindrucksvoll die Schicksale von Arbeitern, Familien, Unternehmern und Umweltaktivisten zu einem zeitgemäßen Gesellschaftsbild. Besonders stark sind die Szenen, die die sozialen und ökologischen Spannungen in den Boomtowns thematisieren – sei es Wassermangel, Erdbeben durch Fracking oder die Ausbeutung von Arbeitskräften.
Inszenatorisch überzeugt Landman mit kraftvollen Bildern, staubigen Highways, grellen Bohrfeldlichtern und einem Soundtrack, der die Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung in Musik fasst. Das Tempo ist entschlossen, die Dialoge scharf, und die Atmosphäre rau und authentisch.
Fazit:
Landman ist ein düsteres, ehrliches und hochaktuelles Drama über Macht, Geld und Identität in einem Amerika, das an seinen eigenen Ressourcen zu zerbrechen droht. Wer Serien mit starker Figurentiefe und gesellschaftlicher Relevanz sucht, wird hier fündig.