The Landman Soundtrack: Staub, Stahl und Sehnsucht in Moll
Wer „Landman“ auf Paramount+ einschaltet, erwartet Ölfelder, Cowboyhüte und texanischen Stolz – aber was man bekommt, ist weit mehr: eine klanggewordene Ode an das raue Herz des amerikanischen Südens. Der Soundtrack zur Serie ist kein glattpolierter Nashville-Pop, eine erdige Mischung aus Americana, Southern Rock, alternativer Country-Tradition und einem Hauch Western-Gothic – mit genauso viel Öl unter den Fingernägeln, wie den Hauptfiguren der Schweiß im Gesicht steht.
Schon der Opener und das musikalische Hauptthema packt einen mit einer Mischung aus Slide-Gitarre, dumpfem Bass und einem kaum merklichen Tremolo, das wie der heiße Wind über trockene Ölfelder streicht. Es ist Musik, die knarzt, knurrt und gelegentlich schluchzt – aber nie jammert. Wenn eine Banjo-Linie plötzlich gegen eine verzerrte E-Gitarre kämpft wie ein alter Farmer gegen die Bürokratie der Ölindustrie, dann weiß man: Hier wird mit Liebe zum Detail gearbeitet. Nerdig? Vielleicht. Aber verdammt authentisch.
Man spürt bei jedem Ton, dass die Komponisten sich tief ins Genre eingegraben haben – mit Referenzen, die von Townes Van Zandt bis Vincent Neil Emerson und Turnpike Troubadours reichen. Andrew Lockington hat Mut zur Lücke: Manchmal hört man einfach nichts, außer einem vereinzelten Ton, der im Sand verweht. Dann wieder bäumt sich ein orchestrales Crescendo auf, das fast schon zu viel will – aber genau deshalb funktioniert. Denn Landman ist kein stilles Drama, sondern eine Serie, die explodieren will – und der Soundtrack liefert das Zündholz.

Der Original-Soundtrack zur Paramount+-Serie „Landman“ wurde kürzlich in voller Länge veröffentlicht. Er wurde von Andrew Lockington komponiert und enthält sowohl seine Originalmusik als auch Songs von anderen Künstlern wie Whiskey Myers, Ella Langley, Vincent Neil Emerson, und Tanner Usrey. Der Soundtrack umfasst 23 Tracks, darunter das Hauptthema und Stücke wie „Boomtown Crude„, „Wolf Song“ und „Place In My Heart“
Fazit: Der Soundtrack von The Landman ist wie ein alter Ford F-150 – vielleicht nicht der schönste, aber zuverlässig, knatternd, ehrlich, mit Seele unter der Haube. Wer genau hinhört, hört nicht nur Musik, sondern Geschichten – von Staub, Verlust und einer Heimat, die niemals ganz einem selbst gehört.