Von Victrola bis Motorola: Wie das Suffix „-ola“ den Klang der Technik prägte
In der Frühzeit der Unterhaltungselektronik klang Innovation nicht nur aus Lautsprechern – sie steckte auch im Namen. Besonders auffällig war ein Suffix, das sich durch fast alle Geräte jener Ära zog: „-ola“. Was heute nostalgisch anmutet, war einst das Markenzeichen für Fortschritt und Klangwunder.
Die Geschichte beginnt mit Victrola, dem ikonischen Grammophon der Victor Talking Machine Company. Mit seinem warmen Klang und dem edlen Holzgehäuse wurde es zum Statussymbol – und zum Namensgeber eines Trends. Denn plötzlich wollten viele Marken den Erfolg nachahmen und tauften ihre Produkte ebenfalls auf Namen mit „-ola“: Radiola, Pianola, Moviola, und schließlich auch Motorola.
Dabei war „-ola“ kein echtes Wort, sondern eine Erfindung, die Technik modern und elegant klingen ließ. Die Endung vermittelte Klang, Bewegung, sogar ein wenig Magie. Besonders in einer Zeit, in der Elektronik neu und aufregend war, verlieh sie Produkten eine eigene Identität. So steht „Motorola“ bis heute für Mobilfunkpioniere – obwohl die Marke ursprünglich ein Autoradio bezeichnete.
Das „-ola“-Phänomen war mehr als nur ein Marketing-Gag. Es prägte eine Ära, in der Markennamen bewusst futuristisch und melodisch gewählt wurden. Heute wirkt das Suffix charmant altmodisch – aber genau das macht es in der Retro-Welle wieder interessant. Manche Start-ups oder Nostalgie-Marken greifen es bewusst auf, um Assoziationen zu Qualität, Handwerk und Klassik zu wecken.
So erzählt das kleine Suffix „-ola“ eine große Geschichte – über Klang, Technik und die Macht der Marke.