B.O.N.Z.

Bloggende Online Nerds Zentraleuropa | Bloggerkollektiv | Webkultur

Film

Der Duft des Goldes: Eine amüsante Krimikomödie mit charmantem Flair

In der französischen Stadt Chartres arbeitet Daniel Sauveur (Raphaël Quenard) in der örtlichen Fabrik des Parfüm-Herstellers Breuil. Wie viele andere auch, kämpft er damit, mit seinem Lohn über die Runden zu kommen, während die Familie Breuil (angeführt von Patrick Breuil, gespielt von Antoine Gouy) ein Vermögen mit Luxusartikeln macht. Frustriert von dieser Ungerechtigkeit beschliesst der junge Mann, diese Situation nicht länger hinzunehmen. Die Idee: Er könnte einige Parfümflaschen mitgehen lassen und auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Da die Fabrik grosse Mengen produziert, würde das kaum auffallen. Zusammen mit Scania (Igor Gotesman) und Virginie (Agathe Rousselle) haben sie bald grossen Erfolg – doch das führt auch zu unerwarteten Problemen.

„Der Duft des Goldes“ spielt gekonnt mit der moralischen Ambivalenz des Diebstahls. Die Breuils sind keine klassischen Bösewichte, sondern Ausbeuter, was in Zeiten vermehrter Kapitalismuskritik als dankbares Handlungselement dient. Zudem wird von Anfang an betont, dass die Diebstähle so geplant sind, dass sie niemandem schaden. Dadurch entsteht eine humorvolle Dynamik, bei der der Film weniger auf moralische Auseinandersetzungen abzielt, sondern vor allem unterhalten möchte. Regisseur und Drehbuchautor Jérémie Rozan, bekannt für seine Arbeit an La Révolution, setzt dabei auf Humor und Komödie, um die Geschichte voranzutreiben.

Der Film unterhält durch seine ungezwungene Komik und die Dreistigkeit der Amateurbande, die den Diebstahl durchführt. Wenngleich die Handlung nicht besonders komplex ist und eher einfach gestrickt wirkt, gelingt es Hauptdarsteller Raphaël Quenard (bekannt aus „Fragil“ und „Final Cut of the Dead“), den Zuschauer in seine Rolle als sympathischer Underdog zu ziehen. Die ungewöhnliche Idee, Parfümflaschen als Beute zu wählen, verleiht der Geschichte zusätzlichen Charme und Originalität.

„Der Duft des Goldes“ mag zwar nicht mit ausgeklügelten Plänen und raffinierten Details aufwarten wie manch andere Heist Movies, dennoch bietet er ein vergnügliches Filmerlebnis. Die angenehme Laufzeit von rund anderthalb Stunden und der charmante Flair der französischen Krimikomödie machen den Film zu einem lohnenswerten Zeitvertreib. Insgesamt ist „Der Duft des Goldes“ eine amüsante und sympathische Ergänzung im Genre, auch wenn er keine bahnbrechenden Impulse setzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert