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Signature Strike

Man könnte das Epochenbetiteln zu einer eigenständigen Disziplin erheben. Etikettierungen, um unser Zeitalter zu bezeichnen, gibt es zuhauf. Was auf die Postmoderne folgte, lässt sich
– provisorisch, schwammig und vorübergehend – als Mess Age betiteln; doch die dauerhafte
(aber ebenso) vereinfachende Besiegelung bleibt dereinst den Zurückblickenden überlassen.

Vielleicht wird man sich dann – nach der Zäsur – auf das Etikett Drone Age einigen. Dieses ist nämlich seit einigen Jahren bereits in Gang.
Ärgert man sich hierzulande noch über die voyeuristischen Möglichkeiten dieser ferngesteuerten Flugobjekte, die als kamerabestückte Spassartikel unlängst die Zivilgesellschaft erreicht haben, sind deren militärische Geschwister andernorts in todbringender Mission unterwegs. Der Friedensnobelpreisträger von 2009, der stellvertretend – für wen auch immer – für diese Einsätze seinen Kopf hinhalten muss, wurde deswegen mit inoffiziellen Titulierungen wie „Drohnenkönig“ oder „Drohnenpräsident“ ausgezeichnet. Ein neues DADA ist Tatsache: da drücken, da töten. Dazwischen in einem weiteren DA ist die ferngesteuerte fliegende Kanone unterwegs.
Englische Begriffe wirken vielfach zynisch, wenn sie unübersetzt in der deutschen Sprache verwendet werden (Think Tank, Human Resources, etc.); zynisch – aber irgendwie auch ehrlich, gerade wenn man diese beim Lesen dennoch wortwörtlich übersetzt. Das gilt auch für den Folgenden: Signature Strike. Man könnte hier fragen, in wessen Namen diese „Präzisionsferntötung“ stattfindet. Wer setzt seine Unterschrift?-

n.n.m.s.

Kompost und Komposita.

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