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Netflix: Das Damengambit

Die außergewöhnlich bewegende Drama-Miniserie nach einem Roman von Walter Tevis entführt in die Welt der professionellen Schachspieler. Wer denkt, Schach ist langweilig, hat mit Sicherheit die Miniserie auf Netflix noch nicht gesichtet. Im Fokus der Geschichte steht Elizabeth „Beth“ Harmon, die schon in ihrer frühen Kindheit in einem Waisenhaus ihre Liebe für Schach entwickelt. Wer nun eine kitschige Serie erwartet, der wird enttäuscht werden, denn „Das Damengambit“ ist wesentlich vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint.

Vom Waisenhaus in den Schach-Olymp

Die Serie steigt in die Geschichte ein, als Elizabeth Harmon, dargestellt durch Anya Taylor-Joy, ihre Mutter durch einen Unfall verliert und sie in einem Kinderheim in Kentucky untergebracht wird. Bereits hier kommt das Mädchen mit Drogen in Kontakt, die den Kindern täglich verabreicht werden, um diese ruhig zu stellen. Beth fällt durch ihre guten schulischen Leistungen auf. Da sie mit den anderen Kindern nicht wirklich warm wird, sucht sie den Kontakt zum Hausmeister, der im Keller Schach gegen sich selbst spielt. Sehr schnell lernt Beth die Regeln des Spiels und übertrumpft ihren Lehrer. Als sie von einem Ehepaar adoptiert wird, spielt sie weiter in ihrem Kopf Schach. Als die Ehe der Adoptiveltern scheitert, beginnt Beth an Schachturnieren teilzunehmen und unterstützt so ihre Adoptivmutter finanziell, die sehr schnell dazu übergeht Beth auf alle Turniere zu begleiten. Beth gewinnt ein Turnier nach dem anderen und die Preisgelder werden immer höher. Sowohl Beth Adoptivmutter als auch Beth selbst sind dem Alkohol sehr zugetan und auch Beruhigungsmittel werden von beiden regelmäßig geschluckt. Als die Adoptivmutter stirbt, verliert Beth komplett den Boden unter den Füßen, jedoch holen sie ehemalige Gegner und eine Freundin aus dem Kinderheim aus ihrem Tief heraus und Beth konzentriert sich wieder vermehrt auf Schach. Beth als Frau erregt natürlich aufsehen in der Schachwelt und als es darum geht gegen den russischen Großmeister anzutreten, erhält Beth Unterstützung von ihren ehemaligen Gegnern.

Fazit:

Das Damengambit spielt in den 50er- bis 70er-Jahren, was für traumhafte Mode und ansprechende Kulissen sorgt. Doch im Grunde könnte die Geschichte in jeder Zeitepoche spielen, denn „Das Damengambit“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die mit ihrer Vergangenheit kämpft und keinen wirklichen Halt im Leben zu finden scheint. Einzig Schach zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben und sorgt dafür, dass Beth sich nicht komplett dem Alkohol und den Drogen hingibt. Netflix hat es mit dieser Serie geschafft, dass Schach plötzlich unfassbar spannend zu sein scheint und zugleich eine bewegende Geschichte zu erzählen, ohne dabei auf Klischees zu setzen. „Das Damengambit“ ist eine absolute Empfehlung, denn diese Serie sollte sich niemand entgehen lassen.

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