Konzertbericht: Bullet und Co.
Stallion – Striker – Bullet. Diese 3 Bands haben weder ein THE vor dem Namen noch ein 182, 41, 65 oder ein 44 hinter den Namen nötig.
Noch konkreter waren die Labels der Bands: Nuclear blast Records und Napalm Records. Man musste sich also auf einen radioaktiven Feuerball an Hevy Metal mit üblem Double-Bass-Fallout gefasst machen!
Ob ich das überleben werde?
Ich wusste es nicht!
Darum tat ich zuerst das, was ich immer tue, wenn ich nicht weiss, ob ich die nächsten Stunden überleben werde: Schnitzel essen!
Gut, jetzt war ich also frisch gestärkt und wagte mich in den Komplex Club. Der Komplex Club hat eine sehr intime Atmosphäre… Ob das das richtige für einen Metal-Abend ist? Mal schauen.
Los gings mit Stallion. Einer deutschen Heavy Metal Band…. Ja, Stallion kommt euch irgendwie bekannt vor, oder?
Das hat jetzt aber nichts mit tieferem Musikwissen zu tun sondern – sagen wir mal – mit Allgemeinwissen. Als Silvester Stallone noch Pornos drehte, hiess er dort nämlich „Italian Stallion“ – gebt’s zu, darum kennt ihr den Namen!
Egal, jedenfalls zeichnete sich die Band vor allem durch um eine Terz versetzte Gitarrensolos und durch Lederjacken auf nacktem Oberkörper aus. Ein solider Start also.
Nach einer kurzen Pause (sie reichte nicht mal aus, um ein Bier von der Tankstelle zu holen) ging es weiter mit Striker. Diese Metal-Jungs kamen aus dem fernen Kanada, genauer gesagt aus Edmonton. Dort steht übrigens das grösste Einkaufzentrum Nordamerikas – falls das hier jemand interessiert.
Jedenfalls hatten Striker einen ausgezeichneten Gitarristen. Das scheint mir die einzige plausible Erklärung, warum er als Glatzkopf einen Platz in einer Heavy Metal Band bekommt 🙂
Gut, dann ging’s also Los mit dem Headliner Bullet aus Schweden. Der Sänger erinnerte mich an eine fette Version Ozzy Osbourne – apathisch, schwitzend, komische Stimme und zugleich ein Genie! Schon beim ersten Song wurden die Messer gewetzt (im wahrsten Sinne des Wortes – die haben eine verdammte Messerschleif-Maschine auf die Bühne geschleppt!!). Eine Band, bei der wirklich alles gepasst hat. Bullet zeigte eine tolle Show und zeichnete deutliche Schweissflecken auf die Jeansjacken der Zuschauer!
Der Abend hat wieder einmal gezeigt das Heavy Metal der Vater, die Mutter und die uneheliche Tochter der guten Gitarrenmusik ist. Ein Ohrenschmaus für jeden Musik-Freund – dafür muss man keine Jeansjacke mit 25 Sticker im Schrank haben. Schade, dass so ein Abend nicht mehr Publikum angelockt hat! Wer nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst – ÄTSCH!